In der frühen buddhistischen Kunst wird die Figur des Buddhas – ähnlich wie Gott im Islam oder Judentum – nicht in menschlicher, körperlicher Form dargestellt, sondern nur symbolisch, z.B. in Form eines ,,leeren“ Thrones. Später ändert sich das und die bekannten Buddha-Bildnisse entstehen. In Teilen des Buddhismus ist von drei „Körpern“ bzw. Wirklichkeitsebenen eines Buddhas die Rede. Der mit menschlichem Körper abgebildete irdische Buddha ist zugleich Inkarnation eines übernatürlichen, himmlischen Buddha und dieser wiederum ein Ausdruck der unabdingbaren höchsten Wirklichkeit.
Ein prächtiges Beispiel der buddhistischen Kultur ist dieser japanische (?) Altar. Er wird entweder für die religiöse Praxis im eigenen Haus oder in einem abgesonderten Bereich eines Tempels genutzt. Die eindrucksvolle goldene Farbe im Inneren repräsentiert das Reine Land, welches im Buddhismus als das Land aus purem Gold bekannt ist. Der Altar beinhaltet drei Gottheiten, wovon die wichtigste, der Buddha Amida, im Zentrum steht. Er ist flankiert von zwei populären Bodhisattvas. Zu seiner Linken befindet sich Kannon (= Guanyin, Avalokiteshvara), der Bodhisattva des Mitgefühls, und zur Rechten des Buddhas steht Seishi, der Bodhisattva der Weisheit. In Amida sind die drei Körper eines Buddhas miteinander vereint. Alle drei Wesen erscheinen hier in menschlicher Gestalt, was zugleich dem Glauben entspricht, dass sämtliche Götter in ihrem früheren Leben einmal Menschen waren.
Religionskundliche Sammlung der
Universität Münster
Inv. RS 146
Holz und Metall
ca. 70 x 162 x 70 cm
19. Jh., aus Japan