Diese aus massivem Silber gegossene Hand ist eines der bedeutendsten Stücke des Archäologischen Museums. Das Handgelenk ist mit drei Armreifen verziert, die in Löwenköpfen enden. Unter der Handwurzel sieht man eine kleine Kugel, unter der sich ein Falke befindet, dessen Füße und Schwanzfedern abgebrochen sind. Die kleine Kugel kann zu einer geknoteten Wollbinde ergänzt werden. 

Aufgrund dieser Attribute ist die Zugehörigkeit der Hand zu einer Statuette der Artemis-Ephesia eindeutig belegt. Durch Darstellungen in der Rundplastik, auf Reliefs und auf Münzen ist das nicht erhaltene Kultbild dieser wohl wichtigsten Göttin Kleinasiens gut überliefert. Der Tempel in Ephesos galt aufgrund seiner Größe und Schönheit schon in der Antike als eines der Weltwunder. Hier verehrten die Menschen Artemis nicht als Jagd-, sondern als Muttergottheit. 

Wozu solche verkleinerten Kopien des im Tempel befindlichen Kultbildes dienten, können wir der Bibel (Apostelgeschichte 19, 23-40) entnehmen: Dort ist von Silberschmieden die Rede, welche Weihegaben und Souvenirs herstellen, um sie an Pilger zu verkaufen. Als nun Apostel Paulus nach Ephesos gelangt, um das Christentum zu verbreiten, bangen die Schmiede um ihre wirtschaftliche Grundlage und es kommt zum Aufstand. Denn gemäß der Apostelgeschichte soll Paulus behauptet haben: Götter, die von Menschen gemacht werden, seien überhaupt keine Götter. Die Silberschmiede rufen immer wieder: „Groß ist die Artemis von Ephesos!“, um die Christianisierung zu verhindern. 

Objekt 1 Hand der Artemis von Ephesos

Objekt 2 Münze / Artemis von Ephesos

Objekt 1 | Hand der Artemis von Ephesos

Hand der Artemis von Ephesos aus Silber

Stammt wohl aus Ephesos

römische Kaiserzeit

Inv. 2375

Weitere Informationen finden Sie unter:

Silberhand der Artemis Ephesia :: Archäologisches Museum der WWU Münster :: museum-digital:westfalen

Objekt 2 | Münze / Artemis von Ephesos

Münze mit Abbildung der Artemis von Ephesos

aus Buntmetall

Aus Ephesos

geprägt unter Kaiser Marcus Aurelius 147–161 n. Chr.

Inv. M 1092

Weitere Informationen finden Sie unter:

Ephesos :: Archäologisches Museum der WWU Münster :: museum-digital:westfalen